Als Guestspot bezeichnet man eine Episode, in der ein Tätowierer (m/w/d, gilt für den ganzen Artikel und alle Personengruppen) zeitlich begrenzt in einem anderen Tattoostudio, als seinem Stammsitz arbeitet.
Guestspots sind in der Branche üblich und verbreitet. Warum ich dir dringend empfehle, Guestspots regelmäßig anzutreten, erfährst du in diesem Artikel.
Viele Tätowierer arbeiten in einem Tattoostudio, das nicht ihnen gehört. In der Tattoobranche ist es üblich, dass Tätowierer auf selbstständiger Basis arbeiten. Festanstellungen gibt es selten. Da Selbstständige frei über ihre Arbeit bestimmen können, nutzen viele die Gelegenheit, auch mal in einem anderen Studio zu arbeiten.
Ablauf und Organisation von Guestspots
Der Ablauf eines Guestspots von der Planung bis zur Ausführung kann sich stark unterscheiden. Manche Studios schreiben Tätowierer direkt an, andere bekommen automatisch genug Bewerbungen für Guestspots.
Nach erfolgreicher Bewerbung gilt es zu klären, zu welchen Konditionen der Tätowierer im fremden Studio arbeiten darf und möchte. Dazu gehört an erster Stelle die Einigung über die Vergütung. Entweder einigt man sich auf eine Festmiete für eine bestimmte Zeit oder es wird eine Regelung getroffen, die eine prozentuale Umsatzbeteiligung festlegt. In diesem Zusammenhang gilt es auch zu klären, was der Gast an eigenem Material mitbringt und wo er gern den Materialbestand des Gaststudios nutzen möchte.
Manche Studios machen aktiv Werbung für ihren Gast, andere überlassen es dem Tätowierer, genug Kundinnen und Kunden für die Zeit im Gaststudio zu akquirieren. Hierbei macht es natürlich Sinn, im Vorfeld zu planen, ob genug Kundschaft für den Stil des ausgewählten Gastes vorhanden ist.
Als Gasttätowierer muss man die Anfahrt planen und meistens eine Unterkunft organisieren.
Warum du Guestspots in deinem Studio anbieten solltest
Guestspots bringen eine Menge Vorteile mit sich, die ich dir im Folgenden aufliste:
Wenn du mehrere Tätowierer in deinem Tattoostudio beschäftigst, ist immer mal wieder ein Arbeitsplatz unbelegt. Urlaubszeiten, längere Ausfälle durch Krankheit oder Guestspots deiner festen Tätowierer, führen zu Umsatzverlusten, die ein Guestspot auffangen kann. Aus wirtschaftlicher Sicht, sollten immer alle Tattoo-Plätze belegt sein.
Guestspots können auch die Wartezeit für deine Kunden reduzieren, wenn deine Stammtätowierer auf lange Sicht ausgebucht sind.
Gasttätowierer können eine neue Stilrichtung in dein Studio und somit Abwechslung für deine Bestandskunden bringen. Auch du und dein Team können sich inspirieren lassen und von neuen Einflüssen profitieren.
Nicht nur stilistisch bringen Gäste oft frischen Wind in ein anderes Studio. In alles Aspekten unserer Arbeit tut es gut, zwischendurch andere Eindrücke und einen lebendigen Austausch zu bekommen.
Warum du als Tätowierer Guestspots machen solltest
Da das Tätowieren immer noch ein Beruf ist, der in vielen Bereichen unreguliert ist, arbeiten viele Studios sehr unterschiedlich. Für deine Berufserfahrung ist es sehr wertvoll, so viele Eindrücke, wie möglich zu sammeln und aus allen Arbeitsweisen das Beste abzuschauen.
Ob es um den Umgang mit Kunden (m/w/d) geht, die Formulierung der Einwilligungserklärung, das Design der Visitenkarten oder die Preisgestaltung, man lernt als Tätowierer nie aus. Im Rahmen eines Guestspots lauert die Inspiration an jeder Ecke.
Guestspots sind außerdem eine gute Möglichkeit, einen günstigen Urlaub zu verbringen. Such dir ein Tattoostudio in einer schönen Ecke dieser Welt, die du noch nicht gesehen hast und finanziere dir deinen Aufenthalt mit deiner Leidenschaft, dem Tätowieren. Das habe ich selbst auch schon gemacht und bin mit einem Koffer voller neuer Eindrücke und einem Plus im Geldbeutel heim gefahren.
Vermeidung von Scheinselbstständigkeit als Hauptargument
Wie anfangs erwähnt, arbeiten die meisten Tätowierer selbstständig in einem festen Studio. Wenn das Studio jedoch nicht dem Tätowierer gehört, ist es wichtig, den Verdacht der Scheinselbstständigkeit auszuräumen.
Als Selbstständiger in einem Studio, das dir nicht gehört, können du und das Studio leicht in den Verdacht der Scheinselbstständigkeit geraten. Was es damit auf sich hat, kannst du in meinem Artikel zu diesem Thema nachlesen.
Regelmäßige Guestspots, bei denen du eine Rechnung an ein fremdes Studio oder eigene Kunden in einer anderen Stadt stellst oder von einem anderen Studio gestellt bekommst, unterstreichen deine selbstständige Arbeit. Auch der Umstand, dass du deinen Platz zum Arbeiten jederzeit frei wählen und wechseln kannst, kann dich dem Verdacht der Scheinselbstständigkeit entheben.
Hast du jetzt Lust auf einen Guestspot bekommen?
Das will ich schwer hoffen! Bewirb dich gerne jederzeit bei uns oder trau dich, das Studio deiner Wahl anzufragen. Es lohnt sich auf allen Ebenen!
Wenn du noch Fragen zum Thema Guestspots hast, stelle sie gern in den Kommentaren.